Ort: Zürich I Planung und Realisierung: 2012-2019 I Bauherrschaft: Familiengenossenschaft Zürich I Architektur: Enzmann+Fischer Architekten Zürich I Kunst: Lutz & Guggisberg I Landschaftsarchitektur: koepflipartner landschaftsarchitekten I Projektwettbewerb 2012

Die neuen Bauten der Familiengenossenschaft Zürich am Friesenberg aktivieren einerseits die räumlichen Beziehungen der Örtlichkeit zum umliegenden Quartier, ermöglichen andererseits aber auch die Gestaltung von differenziert ausgebildeten Freiräumen. Der Friesenbergplatz ist die öffentliche und repräsentative Mitte der neuen Bebauung. Ein Zentrum, aufgrund seiner Lage, seiner Gestaltung, wie auch städtebaulichen Einbindung. Belebt durch die angrenzenden Wohnungen, die Coop Filiale, das Quartierrestaurant oder die FGZ Geschäftsstelle, welche alle über den Platz erschlossen werden.
Sein Belag aus Klinker betont den kultivierten und öffentlichen Charakter des Platzes, wirkt hier aber auch vertraut und selbstverständlich, da sein Grundstoff Lehm in den benachbarten Gruben des Friesenberg seit langem abgebaut wurde. Die Ausstattung für den Platz ist zurückhaltend gewählt. Ein Brunnen betont seine öffentliche Bedeutung, eine Treppenanlage überträgt die anspruchsvollen Höhenverhältnisse in ein räumliches Konzept. Geweihbäume (Gymnocladus dioicus) spenden Schatten und laden zum Verweilen. Eine Skulptur von Lutz und Guggisberg setzt ein Zeichen. Der Platz soll die eigentliche Bühne sein für die Bewohner des Friesenbergs, ein Ort der Begegnung für Jung und Alt, eine Plattform, die Möglichkeiten bietet für Märkte, Feste, Kinoaufführungen oder einfach zum Sitzen und Verweilen.

Der grüne Hof ist das Gegenüber zum städtisch erscheinenden Friesenbergplatz. Ein Raum mit Rasen, Blumenwiese und Bäumen. Ein Ort mit Grünraumqualitäten, wie sie für den, nach dem Vorbild der englischen Gartenstadt gebauten Friesenberg eigen ist. Lärmabgewandt von der Strasse, bietet er Möglichkeiten zum Spielen für die Kinder, wie auch Bereiche, um auf einer Wiese, unter frei gestreuten Obstbäumen ein Buch zu lesen. Erschlossen werden die verschiedenen Zonen durch einen Weg, der sich spielerisch zur Platzfläche mit Sandkasten und Sitzbänken weitet, aber auch die wichtige Verbindung von der Arbentalstrasse mit dem Zentrum Friesenberg sicherstellt.

Bild: Campo in Siena (Foto: Stefan Koepfli)

Seit Tausenden von Jahren bauen die Menschen mit Ziegelsteinen und der Klinker, ein mit hohen Temperaturen gebrannter Backstein, gilt als einer der hochwertigsten Baustoffe überhaupt. Ein Bodenbelag aus Klinker wirkt atmosphärisch, ist belastbar, dauerhaft, und bedingt durch seine Langlebigkeit auch nachhaltig und ökologisch. Aus diesen Gründen haben viele der schönsten und bedeutendsten Plätze rund um den Globus einen Bodenbelag aus Klinkersteinen.

Fotos: Annett Landsmann